playing slowies
neugerriemschneider is pleased to present Thilo Heinzmann’s second exhibition with the gallery. On view in our Christinenstrasse space, Playing Slowies comprises a selection of new works that expand upon Heinzmann’s pigment paintings, exploring for the first time the correlation between outsized scale and methodology. Here, compositions feature unbound pigments in their powdered form and fragments of glass as they dash across textured fields in gestures that are at once meticulously calculated and inevitably subject to chance. Singular in their approach to mark making and unique navigation of proportion, they are collections of light, speed, motion and energy, that capture these aspects as they amalgamate to shape new modes of conceptualizing pictorial space.
Thilo Heinzmann’s pigment paintings, each entitled O.T. (all 2022), are the results of diverse cumulative processes, encapsulating subversive approaches to painting and an essential understanding of the discipline’s component parts as developed and refined over the course of his career and across work complexes. Heinzmann reaches toward the essentials, dissecting the medium to expose its fundamentals, and deploying his established tools, including color, form, line, space, texture and contour, in dynamic interplay. In doing so, he strikes a delicate balance between concentrated decision making and unpredictability.
Set against and working in concert with their backgrounds, the pigments’ unmarred luminance interacts and enters dialogue with these bases - opaque coats that transform the canvas’ woven binaries into individuated, energetic picture planes. Heinzmann’s grounds stand as their own entities, drawing attention to painting’s literal and metaphorical foundation, while also providing stages for his pigments. The powdered bursts of hue are interspersed with particles of colored glass, which, along with both the position of a viewer and movement-evoking marks, create layered depth through the manipulation of light and its refraction. This play of light upon each O.T. work lends them an ever-shifting quality that emphasizes Heinzmann’s nonhierarchical treatment of each material and compositional element. Playing Slowies signifies a new exploration of scale for the artist. Presenting O.T. canvases of this monumental size for the first time, alongside an alternating selection of smaller paintings resting on free-standing, cantilevered easels designed by the artist, the exhibition and the works within it approach scale and substance as independent from, yet in conversation with one another rather than positioning them in direct relation: Their motifs respond to dimension, but do not derive from it.
playing slowies
Wir freuen uns, Sie auf unsere zweite Einzelausstellung mit Thilo Heinzmann aufmerksam zu machen, die wir in unserem Ausstellungsraum in der Christinenstraße zeigen. Playing Slowies umfasst eine Auswahl neuer Arbeiten, in denen der Künstler seine Pigmentbilder erstmals in monumentalem Maßstab umsetzt. Die Gemälde konstituieren sich aus in Weißtönen unterschiedlich strukturieren Flächen und Kompositionen aus ungebundenen Pigmenten und Glasfragmenten. Letztere wurden in präzise geplanten Gesten aufgetragen, die aber auch dem Zufall einen gewissen Raum lassen. Die Werke führen auf einzigartige Weise den künstlerischen Schaffensprozess vor Augen und offenbaren im Verschmelzen von Bewegung, Farbe, Licht und Energie ein neues Verständnis des malerischen Bildraums.
Thilo Heinzmanns O.T. betitelte Pigmentbilder (alle 2022) zeugen von einer analytischen Herangehensweise an die Malerei sowie einem profunden Verständnis der Komponenten des Mediums. Sie bauen auf früheren Werkkomplexen des Künstlers auf; hier sind seine Aicmos und Tacmos zu nennen, die Resultat einer spezifischen malerischen Untersuchung und Findung sind. Heinzmann konzentriert sich in seiner Arbeit auf das Wesentliche; er seziert das Medium, um dessen Grundlagen freizulegen. Farbe, Form, Linie, Raum, Textur und Kontur, setzt er dynamisch im Zusammenspiel ein und schafft so ein präzises Gleichgewicht zwischen konzentrierter Entscheidung und Unvorhersehbarkeit.
Die leuchtenden Pigmente sind sowohl vom Bildgrund ab und treten dennoch in Wechselwirkung mit ihm. Die unterschiedlichen Elemente gehen einen Dialog ein, der eine individuelle und lebendige Bildfläche entstehen lässt. Bei Heinzmann steht der Bildgrund für sich, er verweist auf die konkreten und metaphorischen Grundlagen der Malerei und bietet den Pigmenten zugleich eine Spielfläche. Vereinzelte farbige Glaspartikel brechen das Licht und erzeugen eine Tiefe, die im Auge der Betrachterinnen und Betrachter je nach Standpunkt und Bewegung variiert. Dieses Spiel mit Licht verleiht jedem Pigmentbild eine Qualität, die nur in ihrem beständigen Wandel dauerhaft ist und so Heinzmanns nicht-hierarchischen Einsatz der Materialien und kompositorischen Elemente unterstreicht. Playing Slowies markiert den Beginn der Auseinandersetzung mit völlig neuen Maßstäben im Schaffen des Künstlers. Zusammen mit den großformatigen Arbeiten wird über die gesamte Dauer der Ausstellung eine immer wieder wechselnde Auswahl kleinerer Gemälde präsentiert, die auf von Heinzmann eigens für diesen Zweck entworfenen Staffeleien platziert werden. Die Werke und deren Präsentation setzen Format und Darstellung nicht in eine direkte Beziehung, sondern begreifen sie als voneinander unabhängige Dimensionen, die in ein Spannungsverhältnis treten: Die Motive der Arbeiten sind eine Antwort auf ihre Dimensionen, werden aber nicht von ihnen hergeleitet.